Geschichte I Erzählung

Das Anna-Schutzhaus wurde 1882 knapp unterhalb des Ederplan Gipfels errichtet. Der Maler Franz von Defregger widmete die Hütte seiner Gattin Anna, die Hütte diente als Sommersitz. Am 14.August 1888 machte er es dem ÖTK zum Geschenk. Tags zuvor enthüllte man am Geburtshaus des Malers in Stronach eine Gedenktafel. In den Jahren 1907/1908 wurde die Hütte um einen vier Meter tiefen Zubau mit Gesamtkosten von 7.000 Kronen vergrößert. 1922 wurde eine neue Küche angebaut und 1938 eine Holzhütte erstellt.

Die Anna-Schutzhütte wurde bis 1990 von der ÖTK-Sektion Lienz betreut. Am 31. März 1990 gründete sich in Dölsach/Osttirol eine neue ÖTK-Sektion, dieser wurde das Anna-Schutzhaus übergeben. Ziel der jungen Sektion war eine Generalrenovierung des Gebäudes bis spätestens 1994, dem Jubiläumsjahr des ÖTK. Unter Gründungsobmann und Extrembergsteiger Sepp Mayerl, vulgo „Blasl-Sepp“ (er war der Lehrmeister von Reinhold Messner) erfolgte der Umbau mit den notwendigen Zubauten im alten Stil, so daß man glauben könnte, der Geist des großen Malers wäre noch überall gegenwärtig.

Ca. 8500 freiwillige Arbeitsstunden wurden von den Sektionsmitgliedern erbracht. Der eifrigen ÖTK-Sektion Dölsach ist es gelungen, den Fertigstellungstermin ein ganzes Jahr früher als geplant zu erreichen. Die Neueröffnung fand am 28./29.08.1993 statt. Seither wird die Anna-Hütte nach ökologischen Gesichtspunkten bewirtschaftet und der ursprüngliche Charakter bewahrt. Seit 2015 unterstützt eine moderne Photovoltaik-Anlage den Betrieb auf der Berghütte am Ederplan.


Text: ÖTK Dölsach

side note:
Das Anna Schutzhaus ist eine der wenigen alpinen Hütten, die einen weiblichen Namen trägt. Na, schon einmal darüber nachgedacht? Anna (geb. Müller) war die Gattin von Franz von Defregger, die Hütte trägt bis heute ihren Namen. Die Geschäftstüchtigkeit von Anna trug wesentlich zum Erfolg des Künstlers, bereits zu Lebzeiten bei.